An der Frage, ob man lieber in der Stadt oder auf dem Land leben sollte, scheiden sich die Geister. Für beide Varianten gibt es Pro- und Contra-Argumente, und die Frage nach dem besten Wohnort hängt oftmals von individuellen Kriterien ab. Allerdings entscheiden sich aufgrund der rasanten Aufwärtsentwicklung der Immobilienpreise in den Städten Menschen vermehrt dafür, in eine ländliche Region zu ziehen. Auch die wachsende Tendenz, von zu Hause aus zu arbeiten und die damit wegfallende Erfordernis, in der Nähe des Arbeitsortes zu leben, hat die Menschen flexibler gemacht, wenn es um die Wohnortwahl geht. In einer Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung Ende 2020 gaben 41 % der Stadtbewohner an, dass sie sich prinzipiell vorstellen könnten, aufs Land zu ziehen. Grund genug, die Argumente für das Leben in der Stadt und auf dem Land einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Nach wie vor ist das Leben in der Stadt äußerst beliebt. Dieses Phänomen wird als Urbanisierung bezeichnet. Es handelt sich hierbei keinesfalls um eine neue Entwicklung: Bereits seit Mitte des 19. Jahrhundert sinkt der Anteil der Bevölkerung auf dem Land kontinuierlich. Den Beginn markierte zu dieser Zeit die Industrialisierung. Immer mehr Menschen zog es in die Städte, um dort Arbeit zu finden. Dieser Trend fand während des zweiten Weltkriegs eine Unterbrechung, Zerstörung und Hunger trieben die Menschen aus der Stadt hinaus aufs Land. Zu DDR-Zeiten kehrte sich dieser Trend dann wieder um in Richtung Stadtflucht.
In Ländern, die von der Industrialisierung geprägt sind, ist seit den 90er Jahren eine neuere Entwicklung zu beobachten. Die sogenannte Suburbanisierung bezeichnet die verstärkte Bewegung der Stadtbevölkerung in die Stadtränder oder in das nahe gelegene Umland. Da in der Stadt das Platzangebot begrenzt, in den Vororten und Randbezirken jedoch viel Raum verfügbar ist, entschieden sich Menschen vermehrt, dorthin zu ziehen. Aus diesem Grund sind diese sogenannten “Speckgürtel” auch auf dem Immobilienmarkt hart umkämpft. Die Suburbanisierung hat zur Folge, dass die Infrastruktur durch den wachsenden Pendlerverkehr immer mehr ausgelastet ist und auch die Kernstädte schrumpfen. Ab der Jahrtausendwende entstanden in höherem Maße Bauflächen in den Städten, was die Suburbanisierung etwas ausgebremst hat. Sie erlebt jedoch in der jüngeren Vergangenheit durch die stark ansteigenden Preise in den Metropolen ein Comeback.
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Stadt und Land weisen in verschiedenen Bereichen einige Unterschiede auf. Abhängig von der individuellen Lebenssituation und den Anforderungen spielen sie eine größere Rolle bei der Entscheidung, in der Stadt oder auf dem Land zu wohnen.
Die Infrastruktur ist einer der größten Pluspunkte der Städte. Ein gut ausgebautes Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln sorgt oftmals dafür, dass ein Auto nicht zwingend benötigt wird. Auf dem Land hingegen brauchen Sie fast immer einen PKW, um flexibel zu sein.
Mit der Infrastruktur zusammenhängend ist die Mobilität ebenfalls ein Argument für das Leben in der Stadt. Sehr häufig sind ländliche Regionen nicht oder nur unzureichend an das Bahnnetz angeschlossen und verfügen auch nicht über ein ausreichendes Bussystem.
In den Städten gibt es ein breites Angebot an Freizeitoptionen, von kulturellen Möglichkeiten über die Gastronomie bis hin zu Sport- und anderen Vereinen. Letztere finden sich allerdings vermehrt auch auf dem Land. Dazu bieten ländliche Gegenden viele Optionen für Aktivitäten im Freien.
Der Ausbau digitaler Netze steckt in einigen dörflichen Regionen gerade einmal in den Kinderschuhen. Hier hat die Stadt eindeutig das bessere Angebot. Das soll sich allerdings ändern, verschiedene Forschungsprojekte und Vorhaben zum Ausbau der digitalen Netze sollen den Anschluss ländlicher Wohngegenden fördern.
Bei der Frage, ob Stadt oder Land die gesündere Alternative ist, zeigt sich die Studienlage relativ eindeutig: Menschen, die auf dem Land leben, sind tendenziell gesünder. Sie erkranken seltener an Asthma, Nahrungsmittelallergien oder Neurodermitis, und auch der Anteil der Menschen mit psychischen Leiden ist geringer. Allerdings haben sich viele Städte in den letzten Jahren gewandelt, bieten mehr Grünflächen und somit mehr Möglichkeiten, sich in naturnahen Gebieten aufzuhalten – das trägt auch zur Gesundheit bei. Zudem ist das medizinische Angebot durch Ärzte und Apotheken in der Stadt oft besser. Dies ist ein durchaus wichtiger Faktor, zum Beispiel bei der Frage, ob man im Alter in der Stadt oder auf dem Land wohnen möchte.
Bei der Diskussion Stadt vs Land vertreten viele Menschen das Argument, dass Kinder auf dem Land besser und unbeschwerter aufwachsen. Allerdings stimmt dies nicht immer, denn gerade das Angebot der Kinderbetreuung durch Kitas und Kindergärten sowie die Menge an Schulen ist in den Städten deutlich besser.
Das Bundesland mit den meisten Einwohnern in Deutschland ist Nordrhein-Westfalen. Laut dem Statistischen Bundesamt leben die meisten Menschen in Gemeinden mit zwischen 20.0000 und 49.999 Einwohnern. Die größten Städte sind Berlin, Hamburg, Köln und München.
Eines der wesentlichen Argumente für das Leben in der Stadt ist die bessere Mobilität durch eine gut ausgebaute Infrastruktur an öffentlichen Verkehrsmitteln. Dazu bieten urbane Wohngegenden eine hohe Vielfalt an Freizeit- und Kulturangeboten, eine gute Versorgung des täglichen Bedarfs mit Einkaufsmöglichkeiten sowie ein gutes Bildungsangebot.
Die Immobilienpreise auf dem Land sind oftmals deutlich niedriger als in Ballungszentren. Dies gilt sowohl für Kaufpreise als auch Mieten. Dazu bieten ländliche Gegenden mehr Wohnfläche. Die Chancen, ein Haus mit viel Platz und Garten zu finden, stehen in dörflichen Regionen wesentlich besser als in der Stadt. Auch ist die Kriminalitätsrate auf dem Land niedriger.