Das Zinsniveau steht in ständiger Wechselwirkung mit der Inflationsrate. Der von der Europäischen Zentralbank festgelegte Leitzins hat nicht nur elementare Auswirkungen auf die Höhe von Bau-, Kredit- und Sparzinsen. Er versteht sich auch als Instrument, mit dem die EZB aktiv auf den Inflationsgrad und das wirtschaftliche Gleichgewicht einwirken kann.
COVID-Pandemie, Ukraine-Krieg oder Energiepreisexplosionen trieben die Inflationsraten in den EU-Staaten unlängst in unbequeme Höhen. Als die EZB daraufhin seit Juli 2022 mit zehnfacher Anhebung des Leitzinses reagierte, erhöhten sich auch die Zinsen für Baufinanzierungen.
Für das Jahr 2024 gehen Expert:innen in Deutschland hingegen von einer Entspannung aus. So prognostiziert der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung einen Inflationswert von durchschnittlich 2,6 Prozent. Deutlich weniger also als im Herbst 2022, als die Teuerungsrate mit 8,8 Prozent ihren höchsten Stand seit der Wiedervereinigung erreichte1.
Positive Aussichten, die sich bereits zu Jahresbeginn bestätigen: Die Inflationsrate fiel im Januar überraschend stark auf 2,9 Prozent. Ökonom:innen hatten lediglich mit einer Inflationsrate von 3,3 Prozent gerechnet2.