04. September 2024Im Gespräch mit Sergei Tchoban: Einblicke in das Bauprojekt HELMHOUSE
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Das Interview

Im Herzen Berlins entsteht mit dem HELMHOUSE ein beeindruckendes Bauprojekt, das moderne Architektur und historische Anklänge auf einzigartige Weise miteinander verbindet. Das renommierte Architektenbüro TCHOBAN VOSS, bekannt für seine visionären Entwürfe, steht hinter diesem herausragenden Vorhaben. In einem exklusiven Interview gibt uns Sergei Tchoban spannende Einblicke in die Entstehungsgeschichte des HELMHOUSE, seine architektonische Vision und die Herausforderungen, die dieses Projekt mit sich bringt. Begleiten Sie uns auf eine Reise durch die kreativen Prozesse und erfahren Sie, was das HELMHOUSE zu einem neuen architektonischen Highlight Berlins macht.

3 Niederlassungen in Deutschland

Standorte in Berlin, Dresden, Hamburg

Prägen das Berliner Stadtbild

Bekannte Projekte sind: DomAquareé, LP12 Mall of Berlin, Nhow Hotel Mediaspree, Apple Store am Hackeschen Markt, EDGE Südkreuz

HELMHOUSE - Die letzte Baulücke im Prenzlauer Berg

TCHOBAN VOSS ARCHITEKTEN gestaltet und entwickelt das ZIEGERT-Projekt HELMHOUSE.

Kunst und Architektur

Die von Sergei Tchoban gegründete Tchoban Foundation eröffnete im Juni 2013 das Museum für Architekturzeichnung in Berlin.

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Sergei Tchoban im Gespräch

Sie leben seit 1996 in Berlin, eine Stadt im ständigen Wandel. Große Bau- und Infrastrukturprojekte, wie den Potsdamer Platz oder den Hauptbahnhof, haben Sie miterlebt. Was inspiriert Sie an dieser Stadt? 

Ich bin in der Tat seit 1996 in Berlin und seit Beginn immer wieder fasziniert von dieser Stadt. Warum? Sie ist wie ein Geschichtsbuch der Architektur. Bei einem Spaziergang durch Berlin kann man die Architektur des 20. Jahrhunderts als komplettes Geschichtsbuch kennenlernen. 

Besonders spannend sind die Kontraste, die im Stadtbild entstanden sind. Ich bin kein Gegner dieser Kontraste, sondern finde sie sehr interessant. Meiner Meinung nach ist Anpassung nicht immer der richtige Weg – vor allem nicht in Berlin. 

Oft diskutiere ich mit den Behörden darüber, ob man sich wirklich überall in die historische Umgebung einfügen muss. Ich denke, dass zeitgenössische Architektur selbstbewusst und sicher auftreten sollte, natürlich im Einklang mit den aktuellen Anforderungen wie Ökologie und nachhaltigen Baumaterialien. Sie sollte sich auf die gleiche Ebene stellen wie die Architektur aus anderen Epochen. 

Berlin ist wie gesagt ein Geschichtsbuch, dessen Seiten nicht herausgerissen werden sollten, sondern das kontinuierlich um neue Kapitel bereichert wird, ohne dass die alten unkenntlich gemacht werden. Genau das fasziniert mich. Berlin ist eine Stadt, in der man nicht erklären muss, wo man lebt oder arbeitet. Sie wird als kultureller Standort und als Experimentierfeld für architektonische Innovationen wahrgenommen – besonders nach dem Ende der Teilung. Auch wenn nicht alles, was in Berlin geschieht, weltweit verstanden wird, bleibt es doch ein interessantes Experiment, wie eine Stadt, die aus zwei Teilen wieder zusammenwächst, sich weiterentwickelt. 

Projekt Helmhouse mit Tchoban Voss

Jedes Ihrer Projekte ist einzigartig. Auch das Neubauprojekt HELMHOUSE gleicht u. a. durch vier unterschiedliche Wohnungskategorien keinem anderen. Wie gelingt Ihnen das? 

Ich bin kein Architekt, der eine eigene, unveränderliche Designsprache erfunden hat und diese dann immer wieder anwendet. Das mag in manchen Fällen von Vorteil sein, kann aber auch dazu führen, dass man sich zu oft wiederholt und stets dasselbe Gesicht zeigt. Besonders in einer Stadt wie Berlin wäre es schwierig, immer mit der gleichen Herangehensweise zu planen. Mein Prinzip ist es, stets von der Umgebung auszugehen und je nach Kontext neu zu entscheiden: Setzt man einen bewussten Kontrapunkt oder fügt man sich in die bestehende Struktur ein? Diese Herangehensweise wird auch von der Stadt zunehmend verstanden und geschätzt. 

In Bezug auf unser Projekt im Prenzlauer Berg haben wir uns klar für eine Einfügung entschieden. Zusammen mit meinem Partner Philipp Bauer und unserer Kollegin Anissa Landgraf haben wir eine Architektursprache entwickelt, die zwar erkennbar im 21. Jahrhundert verwurzelt ist und sich mit den heutigen Möglichkeiten des Bauens auseinandersetzt, gleichzeitig aber auch als würdige Ergänzung zu den bestehenden Gebäuden, darunter viele aus der Gründerzeit, betrachtet werden kann. Das Stadtbild im Prenzlauer Berg ist relativ homogen, und man muss sich gut überlegen, ob man einen Kontrapunkt setzen möchte oder ob es sinnvoller ist, sich harmonisch einzufügen, um das historische Gefüge nicht zu zerstören. 

In meinem bisherigen Werk gibt es ein Beispiel für einen deutlichen Kontrapunkt im Prenzlauer Berg: das Gebäude des Museums für Architekturzeichnung von meiner Stiftung. Dieses Projekt wird allgemein als gelungener Kontrapunkt anerkannt, aber solche Entscheidungen sind nicht immer möglich und auch nicht immer gerechtfertigt.  

Beim HELMHOUSE waren wir der Meinung, dass unser neues Gebäude eine würdige Ergänzung zu den bestehenden, wertvollen Wohnhäusern darstellt. Wir haben bewusst darauf geachtet, eine weitere „Perle“ in die Kette dieser traditionsreichen Bauten einzufügen. 

Ihre Frage zielt auch auf die unterschiedlichen Wohnungskategorien ab, darunter zum Beispiel die Townhouses im hinteren Bereich des Grundstücks. All diese Typen entstammen ursprünglich der guten Berliner Wohntradition und wir führen diese fort, indem wir sie modern interpretieren und ergänzen. In diesem Sinne handelt es sich bei unserem Projekt um eine echte Einfügung – eine weitere wertvolle Zutat zum Berliner Wohnungsensemble.  

Tchoban Voss zeichnet

"Ich muss mich immer mit den Projekten identifizieren können, die ich entwickle."

 

Haben Sie bei der Entwicklung Ihrer Entwürfe auch die Nutzer:innen im Hinterkopf? Können Sie uns eine:n typische:n HELMHOUSE Bewohner:in beschreiben? 

Ich gehe immer von mir selbst aus, ob ich in dieser Wohnung oder in diesem Townhouse gern wohnen würde. Das ist für mich wichtig bei der Entscheidung für einzelne Wohnungstypen. Auch beim HELMHOUSE hat es eine bedeutende Rolle gespielt. Ich muss mich immer mit den Projekten identifizieren können, die ich entwickle.

Als ich mich bei der Grundsteinlegung oder auch dem Richtfest mit den zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohnern unterhalten habe, hat mich das sehr gefreut. Sie entsprachen ziemlich genau dem Bild, welches ich bei der Entwicklung im Kopf hatte. Es sind Familien, teilweise sehr junge Familien, die in einer guten und sicheren Umgebung in Berlin wohnen möchten und hier ihre Zukunft in einer einzigartigen Wohnimmobilie gestalten wollen. 

‘Sichere Umgebung’ trifft natürlich auf ganz Berlin zu, doch Prenzlauer Berg sticht hier zusätzlich als besonders wertvoll hervor. Würden sie mich spontan fragen, in welcher Gegend wohnt man in Berlin am besten, dann würde ich Prenzlauer Berg an die erste Stelle setzen. Denn selbst die Charlottenburger Gegend ist natürlich weit bekannt für bestimmte Traditionen, aber auch für fehlende Frische und der Prenzlauer Berg hat Beides – Frische und Tradition. Seit der Wendezeit hat sich der Prenzlauer Berg hervorragend entwickelt und als Wohngegend Nummer 1 positioniert. Und für diese Rolle, für diese Reputation passt das Haus hervorragend. 

Welche Rolle spielen die Aspekte Nachhaltigkeit und Energieeffizienz bei Ihrer Arbeit – auch in Bezug auf das Projekt HELMHOUSE? 

Die nachhaltigsten Bauwerke sind oft die Gründerzeithäuser in unserer Umgebung. Diese Gebäude sind unglaublich nachhaltig und bis heute sehr begehrt als Wohnraum. Sie sind nicht nur langlebig, sondern auch reparaturarm – nur selten muss etwas instandgesetzt werden. 

Deren Fassaden bestehen aus natürlichen Materialien wie Putz und teilweise Naturstein, was sie besonders attraktiv macht. Diese Altbauten sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch sehr pflegeleicht im Vergleich zu vielen modernen Vorhangfassaden, die ständige Pflege benötigen. Besonders große Glasflächen sind problematisch, da sie nicht nur bei der Herstellung des Glases als Baustoff, sondern auch später bei der Reinigung und Unterhaltung erhebliche Ressourcen erfordern. 

Deshalb habe ich zwei Hauptprinzipien für nachhaltiges Bauen festgelegt, abgesehen von der Beschaffung der Baumaterialien, die heutzutage ohnehin als Standard gilt:  

Erstens muss die Fassade massiv sein, also eine Fassade mit proportionierten Fensteröffnungen und ohne große Panoramafenster, die zwar viel Licht, aber auch unerwünschte Wärme hereinlassen und umfangreiche Sonnenschutzmaßnahmen erfordern. Stattdessen setzt man auf Naturstein für die Fassade, da dieser sehr gut altert. Auch Elemente wie Metalleinfassungen und Geländer, die mit der Zeit eine schöne, bronzene Patina entwickeln, tragen zur ästhetischen Alterung bei. Diese Materialien funktionieren sehr gut im Alterungsprozess.  

Zweitens liegt die echte Nachhaltigkeit – und ich spreche hier auch von einer seelischen Nachhaltigkeit – in der Langlebigkeit einer Wohnimmobilie. Ein Wohnhaus sollte ewig bestehen, denn es ist Teil unserer Geschichte, mit der sich die Bewohner stark verbunden fühlen. Niemand möchte in einem Haus leben, das mit der Zeit unschön wird. Diese Form der Nachhaltigkeit ist für mich die wichtigste. Ein Gebäude, das auch nach 20, 30 oder 40 Jahren noch genauso schön aussieht wie am ersten Tag – das ist die wahre Nachhaltigkeit, die man beachten muss. 

Wie würden Sie HELMHOUSE in drei Wörtern beschreiben? 

Hochwertig. 

Durchdacht. 

Detailverliebt. 

HELMHOUSE4 Wohnungen und ein Haus

Inspirierende Ästhetik vervollständigt die Senefelder Straße zu einem neuen Ganzen. Wo die Baukunst der …

Projekt im Detail ansehen
Berlin, Prenzlauer Berg
1.456.00011.424,98/
127,4 4 Zimmer1. Etage
AufzugBalkon / Terrasse
2.840.00014.799,37/
191,9 4.5 ZimmerEG
Balkon / TerrasseGarten
1.506.00011.817,33/
127,4 4 Zimmer2. Etage
AufzugBalkon / Terrasse
HELMHOUSE | Titelbild

HELMHOUSE steht u.a. für besondere Form- und Materialsprachen, moderne Grundrisskonzepte und Exklusivität. Worauf legen Sie wert, wenn es um Ihren privaten Wohnraum geht? 

Wie ich persönlich wohne, ist vielleicht nicht besonders spektakulär, da ich viel auf Reisen bin und momentan keine große Familie habe. Deshalb lege ich weniger Wert darauf, dass mein Zuhause eine besondere Entwicklung durchläuft. 

Für eine Familie jedoch, die in einer Wohnung in einem solch exklusiven und würdevollen Haus wie dem HELMHOUSE lebt, ist es wichtig, dass die Grundrisse flexibel gestaltet sind. Die Art des Wohnens und die Entwicklung einer Familie sollten nicht durch starre Raumaufteilungen eingeschränkt werden. 

Vielmehr sollten sich die Grundrisse öffnen sowie schließen lassen und sich im Laufe der Zeit variabel anpassen können. Wenn die Kinder größer werden und sich die Verhältnisse ändern, sollte sich die Wohnung mühelos diesen Veränderungen anpassen. Das ist für mich das wichtigste Prinzip eines Wohnungsgrundrisses: Er muss anpassungsfähig sein und sich natürlich um die Bewohner herum und mit ihnen weiterentwickeln.  

Sie sind Vorbild für viele junge Architekt:innen. Wen bewundern Sie selbst für sein oder ihr architektonisches Schaffen?  

Um ehrlich zu sein, habe ich keine festen Vorbilder. Ich bin der Meinung, dass es wichtig ist, sich in alle Richtungen offen umzusehen. Es ist völlig legitim, dass einem heute das Werk eines Architekten gefällt, während man vor 20 oder 30 Jahren vielleicht etwas ganz anderes bevorzugt hat. Unser Geschmack entwickelt sich weiter und deshalb sollte man sich nicht starr auf ein einziges Vorbild konzentrieren. 

In meinem Werdegang und ebenso bei dem Haus Tchoban Voss, das wir gemeinsam entwickelt haben, spielte die Integration eine entscheidende Rolle. Obwohl ich kein gebürtiger Deutscher bin, lebe ich seit fast 30 Jahren als deutscher Staatsbürger hier und habe mich intensiv in die deutsche Kultur sowie in die deutsche Wirtschaft und Architektur eingebracht. Ich sehe meine Erfahrung nicht als Vorbild, sondern eher als Orientierungshilfe für viele Menschen, die aus anderen Ländern zu uns gekommen sind und nun das Leben in Deutschland mitgestalten. Diese positive Auseinandersetzung mit dem Thema Integration ist für mich von großer Bedeutung. Es ist wesentlich, dass wir Beispiele von Menschen haben, die sich erfolgreich in eine neue Kultur integriert haben, denn das ist immer besser, als sich abzusondern. 

In diesem Zusammenhang möchte ich auf eine Ausstellung hinweisen, die derzeit in meiner Stiftung im Museum für Architekturzeichnung stattfindet. Es handelt sich um eine Ausstellung der bedeutenden italienischen Architektin Lina Bo Bardi. Sie begann ihren Werdegang in Italien, wo sie unter anderem mit großen Architekten der italienischen Nachkriegszeit wie Gio Ponti arbeitete. Später emigrierte sie nach Brasilien, nach São Paulo, und setzte dort in einer völlig anderen Kultur beeindruckende Akzente mit kulturellen und sozialen Bauten, die heute als Vorbilder gelten. Lina Bo Bardi ist für mich ein herausragendes Beispiel für erfolgreiche Integration. Obwohl ihre italienischen Wurzeln stark sind, konnte sie einen bedeutenden Beitrag nicht nur zur brasilianischen, sondern auch zur lateinamerikanischen Kultur leisten. In ihrer Arbeit sehe ich ein Vorbild, das weit über mein eigenes bescheidenes Schaffen hinausgeht. 

 

Wir danken Herrn Tchoban für dieses offene Interview. 

Tchoban Voss Architekt vom HELMHOUSE

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1.456.000 €11.425 € /WE-Nummer: 6
127,4 4 Zimmer1. Etage
AufzugBalkon / TerrasseKellerBarrierefrei
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2.840.000 €14.799 € /WE-Nummer: 3
191,9 4.5 ZimmerEG
Balkon / TerrasseGartenGäste-WCParkplatz
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1.506.000 €11.817 € /WE-Nummer: 9
127,4 4 Zimmer2. Etage
AufzugBalkon / TerrasseKellerBarrierefrei
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2.470.000 €14.800 € /WE-Nummer: 2
166,9 4.5 ZimmerEG
Balkon / TerrasseGartenGäste-WCParkplatz
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2.640.000 €14.755 € /WE-Nummer: 20
178,9 4 Zimmer5. Etage
AufzugBalkon / TerrasseGäste-WCParkplatzBarrierefrei
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